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Die Herrnhuter Brüdergemeine

Sie ist auch bekannt unter den Namen „Evangelische Brüder-Unität“ oder „Evangelische Brüdergemeine“. Das Wort „Gemeine“ ist eine sprachlich ältere Form für das heute übliche Wort „Gemeinde“.

Graf Zinzendorf
Graf Zinzendorf

Seit 1457 gab es die Böhmische Brüder-Unität, die als evangelische Minderheit in Böhmen lebte. Bekannt ist besonders der Bischof und Pädagoge Johann Amos Comenius. Neben der Böhmischen Brüder-Unität war aber vor allem der Ort Herrnhut in der Oberlausitz entscheidend für die Entstehung der Herrnhuter Brüdergemeine. Denn dort wohnten seit 1722 Nachkommen der Böhmischen Brüder auf dem Gut des Grafen von Zinzendorf.

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf hatte sie bei sich aufgenommen, und sie gründeten dort die Siedlung Herrnhut, was so viel heißen soll wie „in der Obhut des Herrn“ zu leben. Zinzendorf selber stammte aus der lutherischen Kirche und war schon durch seine Erziehung von der evangelischen Bewegung des Pietismus geprägt. Obwohl er selbst aus dem Adel kam, war er um Überwindung von Standesgrenzen bemüht und sah sich in der Gemeinde auf derselben Stufe wie einfache Leute. Innerhalb der christlichen Kirche bemühte er sich ebenso um Überwindung von Grenzen zwischen den einzelnen Glaubensgemeinschaften.

Bezeichnend ist daher für die Brüdergemeine von Anfang an eine ausgesprochen ökumenische Ausrichtung. Sich selbst hat sie Ordnungen gegeben, in denen sie die persönliche Glaubensbeziehung zu Jesus Christus betont, der zugleich das eigentliche Oberhaupt der Gemeinde ist, und sie hat die Gemeindeglieder zur Liebe und zum Dienst untereinander verpflichtet.

Anfänge der Herrnhuter Mission
Anfänge der Herrnhuter Mission

Schon sehr bald, im Jahr 1732, setzte eine große Missionstätigkeit ein. Zwei Männer wurden zu den Sklaven auf der Zuckerrohrinsel St. Thomas in der Karibik gesandt. In der Folgezeit entstand eine beachtliche weltweite Mission. Im Vordergrund stand es dabei, einzelne Menschen mit Jesus Christus bekanntzumachen und sich benachteiligten Menschen zuzuwenden. Es ging nicht etwa um die Bekehrung von Massen und die Gründung vieler Gemeinden. Auch Entwicklungshilfe und medizinische Versorgung waren immer schon ganz wichtig.

So entstand am Ende eine internationale Kirche, etwa in der Karibik, in Mittel- und Nordamerika und in Afrika. Und nicht zu vergessen sind natürlich die Gemeinden in verschiedenen Ländern Europas. In insgesamt mehr als 35 Ländern auf fünf Erdteilen hat die Brüdergemeinde inzwischen über eine Million Mitglieder.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite der Herrnhuter Brüdergemeine.

 

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